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VW Aircooled in Brasilien

Die Produktion luftgekühlter Volkswagen in Brasilien ist sehr interessant, da sie sich doch sehr von der deutschen Produktion unterscheidet und weitestgehend unbekannt ist. Ich versuche auf dieser Seite einen Überblick zu verschaffen und werde regelmäßig Infos hinzufügen.

VW Käfer - Fusca
Zu Beginn wurden Fahrzeuge ausschließlich aus deutscher Produktion verkauft. Erst im Jahre 1959 begann die Produktion in Brasilien. Anfangs glichen die Fahrzeuge weitestgehend den deutschen Fahrzeugen, allerdings wurden in Brasilien einige Änderungen gar nicht oder erst viel später vorgenommen. Bekanntster Unterschied ist wohl die in Deutschland 1964 geänderte Fensterfläche, die in Brasilien bis zum Produktionsende unverändert blieb.

So sah der Fusca bis zum Anfang der 70er Jahre aus. Lange Hauben und liegende Scheinwerfer wurden hier viel länger produziert. Exportstoßstangen waren in Brasilien Standard.

Das erste größere Facelift betraf 1970 die Stoßstangen. Es wurde auf Kastenstoßstange geändert. Auch die Hauben wurden kürzer. Nie in Brasilien gebaut: Cabrio und Automatic-Käfer. Die Fünflochfelgen wurden noch bis 1970 verbaut. Wie auch in Deutschland standen Motoren von 1200 ccm bis 1600 ccm zur Verfügung.

Kastenstoßstangen und liegende Scheinwerfer (Hier allerdings Sealed-Beam-Zubehör).

Fusca Bizorrão - ein 1600 S Sportmodell von 1975

1973 wurden die stehenden Scheinwerfer eingeführt. 1974 kamen dann die Halbmonde hinter den Seitenfenstern. Sonstige Änderungen fanden wie in Deutschland statt. Zuerst kamen "Bügeleisen"-Rücklichter, später Elefantenfüße (1979). Ebenfalls 1979 wanderte die Tankklappe nach außen. Die Chromrückspiegel mußten Kunststoffspiegeln weichen. Modelle wie den 1302 oder 1303 gab es in Brasilien nicht. 1987 bis 1993 wurde der Käfer nicht produziert. In den 90er Jahren wurden dann die Stoßstangen in Wagenfarbe ausgelegt und der Motor erhielt einen Katalysator sowie eine elektronische Einspritzung. Am 28.6.1996 wurde in Brasilien die Produktion eingestellt.
Typisch für Brasilien: Die Felgen.

VW 1600 - Fusca Quatro Portas
Ab 1968 im Angebot: Der "viertürige" Käfer. Dieses Fahrzeug wurde auf Käferfahrgestell (mit den breiteren Karmann-Ghia-Bodenplatten) konstruiert und fast 25.000 mal verkauft bis 1971 die Produktion eingestellt wurde. Motorisiert wurde dieses Fahrzeug durch einen 1600er Motor mit Doppelvergaser und Flachem Gebläse (Typ3). Allerdings hat auch dieser Wagen eine Pendelachse hinten.

Erinnert im entfernten an den deutschen Typ 3, hat aber technisch wenig damit zu tun.

Zum Bilderarchiv - VW Sedan

VW 1600 Variant 1
1969 wurde aus dem Fusca Quatro Portas der Variant weiterentwickelt. Ebenfalls auf Käferfahrgestell mit Pendelachse hinten und Scheibenbremsen vorne. Insgesamt wurde der Variant über eine 250.000 Mal gebaut.

Das erste Facelift bereits 1969 mit Doppelscheinwerfern und senkrechtem VW-Logo.

Das zweite Facelift folgte 1971. Die Scheinwerfer wurden übrigens später vom deutschen VW 411 übernommen und machten diesen zum VW 412.

Zum Bilderarchiv - VW 1600 Variant

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VW 1600 TL
Das dritte Modell in der VW-1600er-Familie war der TL, ähnlich der deutschen Schräghecklimusine. Er wurde über 100.000 mal verkauft. Er war ebenfalls als Viertürer verfügbar.

Der brasilianische TL in seiner Urform

Der TL nach dem Facelift. Hier allerdings eine Sport-Edition mit 1700 ccm.

Zum Bilderarchiv - VW 1600 TL

VW Variant II
1977 wurde die Produktion des Variant 1 eingestellt und der Variant II wurde gestartet. Obwohl er dem VW Brasilia sehr ähnlich ist, unterscheidet er sich vor allem in der Länge und durch die Federbeinvorderachse. Er wurde allerdings nur knapp über 40.000 mal verkauft.

Der Variant 2 war die letzte brasilianische Heckmotor-Entwicklung.

VW Brasilia
Von 1973 bis 1982 wurde in einer Menge von ca. 1 Millionen Exemplaren der VW Brasilia gebaut. Dieser Besitzt im Prinzip ein Käferfahrgestell mit Karmann-Ghia-Bodenplatten und einen 1600er Motor mit stehendem Gebläse. Auch heute noch zählt der Brasilia zum Alltagsbild in Brasilien.

Nur wenige Brasilias haben bisher den Weg in Liebhaberhände gefunden. Noch heute wird er als Alltagsauto genutzt.

Zum Bilderarchiv - VW Brasilia

VW SP2
Als Nachfolger für den Karmann Ghia als Sportcoupe wurde der SP2 entwickelt. Man gönnte ihm sogar einen 1700er Doppelvergasermotor, der es auf stattliche 65 PS brachte. In den Jahren 1972 bis 1974 nur knapp über 10.000 Exemplare gebaut. Es wurde sogar erwägt, dieses Fahrzeug in Deutschland anzubieten. Dies wurde jedoch zugunsten des Sciroccos jedoch nicht gemacht.

Auch in Brasilien heute eine Seltenheit: Der VW SP2

Zum Bilderarchiv - VW SP2

VW Bus T1 - Kombi
Anfangs wurden in Brasilien - ähnlich wie beim Käfer - deutsche Fahrzeuge verkauft. Doch schon ab 1957 wurde der Kombi als erstes Fahzeug, welches in Brasilien gebaut wurde, hergestellt. Anfangs entsprachen die brasilianischen Modelle ebenfalls den deutschen Fahrzeugen. Die größten Änderungen waren die Änderung vom 11-Fenster-Bus zum 15-Fenster-Bus und Export-Stoßstangen . In Brasilien wurden ein Pritschenkombi, ein Kastenwagen und der Fensterbus als Standard und Luxus-Modell. Doppelkabine oder Samba wurden in Brasilien nicht verkauft. Bis zum Produktionsende 1975 entsprach der brasilianische T1 weitestgehend dem deutschen Modell von 1963.

Ein T1 aus dem Beginn der brasilianischen Produktion. Sickenstoßstangen waren bis 1966 verbaut.

Standard-Model ohne Zierleisten und geprägtem VW-Logo (hier allerdings ohne Exportbügel).

Luxus-Modell mit "Samba"-Zierleisten und verchromten VW-Logo

VW Bus T2 - Kombi
Von 1975 bis 1997 wurde der T2 mit T1-Heck verkauft. Er wurde sogar als Diesel (mit Kunststoffkühler vorne) angeboten. Auch von diesem Modell gab es eine 14-Fenster-Version, einen Kastenwagen, einen Pritschenwagen und einen Doppelkabiener. Als Motorisierung diente in der Regel ein 1600er Motor.

T2 Front mit T1 Heck. Das VW-Logo ist diebstahlsicher nur geprägt.

Noch heute in Produktion ist der T2c (allerdings mit Frontkühler und wassergekühltem Motor). Die Stoßstangen haben noch heute die runde Form. Das Dach entspricht dem in Mexiko entwickelten höherem Dach. Das VW-Logo ist in Chrom und versenkt eingebaut. Es sind auch Motoren verfügbar, die mit Alkohol betrieben werden können (Flex-Motoren). Heute ist der Bus ausschließlich in weiß lieferbar (außer Sonderserien). Es gibt ihn als Transporter (mit weißen Fensterflächen) und als 9-Sitzer. Ebenfalls wurde ein 15-Sitzer als Schulbus verkauft.

Behörden wie Post oder Polizei sind noch heute im T2 unterwegs.

Karmann Ghia Typ 14
Auch in Brasilien wurde von 1962 bis 1975 der Karmann Ghia Typ 14 in einer Menge von über 23.000 Exemplaren (davon fast 200 Cabrios) gebaut. Die Motoren hatten 1200 ccm, 1500 ccm und 1600 ccm. Katenstoßstangen gab es in Brasilien am Karmann nicht.
Brasilianischer Karmann mit Wappen von Sao Paolo auf der Nase

Karmann Ghia TC (Touring Coupe)
Ab 1970 wurde neben dem Karmann Ghia Typ 14 auch noch der Karmann Ghia TC gebaut. Die Technik wurde vom VW 1600 Variant übernommen. Von diesem Modell wurden 18.119 Exemplare gebaut.
Dieser Karmann Ghia TC hat seinen Weg nach Deutschland gefunden.

Gurgel
Die Firma Gurgel (gesprochen: Gurschääl) hat sich darauf spezialisiert auf VW-Basis zahlreiche Sonderfahrzeuge zu bauen. Darunter auch ein offener Buggy.

Eine Mischung aus Buggie und Kübelwagen - Ein Gurgel

Ein anderes Modell von Gurgel

Puma
Ursprünglich wurde der Puma auf DKW-Basis gebaut und erst 1967 auf VW-Basis (1500) umgestellt. 1975 dann auf Basis des Brasilia. Es wurden mehr als 22.000 Exemplare verkauft.

Der Puma als Cabrio

Und als Sportcoupe

MP Lafer
Ein Replica des MG TD wurde in Brasilien als MP Lafer verkauft. Auch in Deutschland war ein ähnliches Fahrzeug der Firma Scheib verfügbar.

Als Spaßfahrzeug dient der MP Lafer - Ein zweisitziger Roadster.

VW Gol
Von 1981 bis 1984 besaß auch der VW Gol einen luftgekühlten Motor. Es handelte sich hierbei um einen 1600er Frontmotor mit Doppelvergaser. Die Karosserieform lebte noch bis 1996 weiter, dann allerdings mit wassergekühltem Motor.

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